von Alexander Burghardt
Nachdem der Ironman 70.3 Dresden kurzfristig im Juli abgesagt wurde, entschied ich mich dazu, meinen Qualifikationsversuch für die Ironman 70.3 Weltmeisterschaft 2023 in Lahti (Finnland) beim Ironman 70.3 in Erkner/Brandenburg anzugehen. Um mein großes Ziel zu erreichen, benötigte ich in meiner Altersklasse 35 – 39 eine Platzierung unter den Top 5.
Geschwommen wurde die 1,9 km im Dämeritzsee. Die eine Hälfte des Dämeritzsees liegt auf Berliner Stadtgebiet, die andere Hälfte im Land Brandenburg. Die flache 90 km Radrunde ging entlang der Spree. Der abschließende Halbmarathon ging durch die Stadt Erkner auf einer drei Schleifenrunde.
Unterstützt wurde ich an der Strecke von Matze Friedrich. Er teilte mir nach jeder Runde mit, auf welcher Position ich mich befand. Auch ein weiterer Trimago war am Start, Andreas Wegener. Er konnte aufgrund von Ohrenproblemen nur Brustschwimmen. Ab Kilometer 40 auf dem Rad kamen höllische Rückenschmerzen hinzu. Aus diesem Grund verlangsamte Andreas sein Tempo. Das Laufen verlief bis Kilometer 15 super. Danach machte sich seine zu kurze Vorbereitungszeit bemerkbar. Aber das Wichtigste: Andreas ist mit seiner Leistung sehr zufrieden!
Hut ab vor seiner Leistung und für den schnellen Schlauchwechsel kurz vor dem Start (Plattfuß am frühen Morgen vertreibt…) 😉 – Ein großes DANKESCHÖN!
Die Renntaktik war klar. Beim Schwimmen alles riskieren, um eine gute Ausgangsposition für den weiteren Rennverlauf zu haben. Nach 30 Minuten verließ ich das Wasser. Wahrscheinlich das härteste Schwimmen, das ich bislang hatte. Es hatte sich gelohnt so viel zu investieren und zu riskieren. Eine Zeit zwischen 29-30 Minuten hätte ich vorher sofort unterschrieben. In meiner Altersklasse kam ich auf Platz 23 liegend aus dem Wasser. Knapp 3 Minuten hinter dem auf Platz 5 Liegendem.
Auf dem Rad merkte ich recht schnell, dass ich super Beine habe. Ich setzte einige Akzente und überholte einzelne Fahrer und auch Gruppen, um nach vorne zu kommen. Nach etwa 50 km befand ich mich dann in einer größeren Gruppe. Gefahren wurde sehr fair. Uns begleiteten dauerhaft zwei Wettkampfrichter auf ihren Motorrädern. Nach 2:16h und mit einem 40 km/h Schnitt stieg ich vom Rad. Nachdem ich die Wechselzone verlassen hatte, rief mir Matze zu, dass ich auf Platz 7 liege und eine Minute Rückstand auf Platz 5 habe. Jetzt hieß es alles oder nichts! Nach Kilometer 5,5 lag ich auf Platz 6 und nach Kilometer 9,5 auf Platz 5. Ab Kilometer 17 wurde es verdammt hart, aber die Pace konnte ich trotzdem noch unter 4 min halten. Den abschließenden Halbmarathon lief ich in 1:19h (3:47min Pace im Durchschnitt). Die Endzeit 4:11h.
Platz 1-5 innerhalb von 3 Minuten. Zu Platz 6 hatte ich einen 4 Minuten Vorsprung und so konnte ich den Zieleinlauf genießen und ordentlich abfeiern. Von insgesamt 1108 Startern bei den Herren belegte ich den Gesamtplatz 35. Ein wirklich sehr geiles Rennen, dass ich nur weiterempfehlen kann. Es war alles sehr gut organisiert und verlief reibungslos. An der ein oder anderen Stelle, was Streckenplanung angeht, muss sicherlich noch gefeilt werden. Für eine Prämiere war die Veranstaltung schon fast perfekt.
Drei Jahre Vorbereitung für diesen Moment. Es fieberten so viele Menschen über den Live-Tracker mit. Einfach der Hammer!!! Vielen lieben Dank dafür 😊 Ihr seid der Wahnsinn. Auch heute tut mir noch alles weh. Aber wie sagt man so schön: Der Schmerz geht, der Stolz bleibt. Mein Ziel für die WM 2023, keine Ahnung. Jetzt ist erstmal eine Pause angesagt. Es werden sicherlich noch zwei kleinere Läufe folgen. Danach beginnt auch schon die Vorbereitung für das kommende Jahr.